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Unternehmenswerte: Zwischen hohler Phrase und Kompass

Über das Thema Unternehmenswerte wird immer häufiger gesprochen und es gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Das ist auch gut so. Denn Unternehmen, die die passenden Werte definiert haben und danach handeln, heben sich von der Konkurrenz ab. Aktuell sind 3 verschiedene Tendenz hinsichtlich Unternehmenswerte erkennbar.

Inhalt

1. Unternehmen haben klar definierte Werte, leben diese im täglichen Geschäft, kommunizieren sie aber nicht proaktiv nach außen, um beispielsweise potenzielle Bewerber*innen anzuziehen.

2. Unternehmen haben klar definierte Werte, kommunizieren diese nach außen, leben sie aber nicht im täglichen Geschäft. Oft handelt es sich lediglich um Phrasen, die einst von Agenturen oder der Marketingabteilung als „Werbemaßnahmen“ verstanden wurden und nun einen schönen Schein aufrecht halten.

3. Es gibt schlicht keine definierten Unternehmenswerte. Vor einiger Zeit war dies oft bei Neugründungen erkennbar. Die Unternehmenskultur wurde dann “informell” durch die Handlungen der Personen erkennbar.

Dabei schaffen echte Unternehmenswerte Orientierung. Sie wirken wie ein Leuchtturm und strahlen nach innen und außen. Aktuelle Untersuchungen (z. B. PWC, Glassdoor) zeigen, dass Arbeitnehmer sich nicht nur von einer klaren Wertedefinition angesprochen fühlen, sondern sich diese auch wünschen. So geben in einer Studie rund 80 % der befragten Bewerber an, sie würde sich nicht bei einem Unternehmen bewerben, dessen Werte ihren eigenen widersprechen. 

Wer also den Fachkräftemangel besiegen will, sollte sich mit den Unternehmenswerten beschäftigen. Sie finden, schärfen, kommunizieren – aber vor allem leben. Im täglichen Miteinander.

Podcast-Folge zum Thema Werte

Wie findet man Unternehmenswerte?

Um die Unternehmenswerte zu finden und zu kommunizieren bieten sich drei unterschiedliche Möglichkeiten an:

Top-Down

Die Top-Down-Variante, bei der die Gründer oder Geschäftsführung die Werte definieren und diese dann den Mitarbeitern vorstellen. Diese sollen dann davon überzeugt werden, die vorgestellten Werte nach innen und außen zu vertreten und sich entsprechend zu verhalten. Das kann klappen, wenn die Mitarbeiter diese Werte tatsächlich auch vertreten. Oft ist dies aber nicht oder zumindest nicht vollumfänglich der Fall. Dann führen die vorgegebenen Werte eher zu Unmut. Womöglich fühlen sich die Mitarbeiter dadurch sogar fehl am Platz oder empfinden eine Diskrepanz zwischen den kommunizierten und den täglich erlebten Werten. Diese Variante führt also mit großer Wahrscheinlichkeit nur dann zum Erfolg, wenn die Mitarbeiter schon immer wertebezogen ausgewählt wurden.

Sinnvoll kann dieses Vorgehen vor allem in der Start-up-Phase eines Unternehmens sein. Zudem ist es passend, wenn ein Unternehmen inhabergeführt ist, da die Werte auch immer von den Gründern geprägt sind. 

Bottum-Up

Bei bestehenden Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern ist die Bottom-Up-Variante erfolgversprechend. Denn die Mitarbeiter werden aktiv am Prozess der Wertedefinition beteiligt. In gemeinsamen Workshops finden Unternehmensleitung und Mitarbeiter heraus, was sie gemeinsam antreibt, was ihnen wichtig ist, was die Besonderheit des Unternehmens und seiner Menschen ist. 

Um überhaupt gemeinsame Werte zu finden, bedarf es ein wenig Zeit und Geduld. Außerdem sind die richtigen Fragen wichtig, um eindeutige Antworten zu erzielen. 

Eine Kombination aus beidem

Wenn beide Möglichkeiten, also Top-Down und Bottom-Up kombiniert werden, profitieren Unternehmen auch von den jeweiligen Vorteilen. Dabei kann die Leitungsebene mit den Inhabern einen Prozess zur Wertefindung durchlaufen und die Mitarbeiter werden in einem geführten Findungsprozess begleitet. Auf diese Weise hat man eine Art doppelte Prüfung und kann zudem schauen, dass es ein gemeinsamer Weg entsteht.

Fazit:

Die Unternehmenswerte sollten ganz klar immer erkennbar sein, egal, ob im Zusammenspiel mit Kunden oder Bewerbern, der Öffentlichkeit oder im Team. Insgesamt bringt der Prozess, die eigenen Werte zu finden und zu überprüfen, mehr Klarheit ins Unternehmen. Diese Klarheit ist Gold wert − gerade, wenn es um die Findung und Bindung neuer Mitarbeiter geht. 

Wenn man sich unsicher ist, wie die eigenen Unternehmenswerte gefunden werden können, hole dir dafür Unterstützung. Der Blick von außen und die Neutralität einer dritten Person, z. B. eines Coaches, hilft sehr, die Mitarbeiter zu öffnen und gut einzubeziehen.

Über EpicWork

Die EpicWork AG hat sich voll dem Thema Arbeitgeberattraktivität verschrieben. Im Wandel der Arbeitswelt unterstützen wir Organisationen mit Mitarbeiterbefragungen, Analysen zur Arbeitgeberattraktivität, eLearning und Workshops auf dem Weg zum Spitzenarbeitgeber. In den EpicWork Studios produzieren wir spannende Formate wie zum Beispiel Corporate Podcasts, digitale Recruiting-Events und HR- & sowie Schulungsvideos.

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